Unser Flamingo - wie alles begann
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Die Geschichte des Flamingo-Sportclub ist beinahe ein
klassisches Märchen - am Ende wird alles gut. So viel sei verraten.
Es war einmal ein kleines Mädchen, das nichts lieber tat als zu schwimmen. Das Wasser war sein Element, wann immer es sich den Eintritt in ein Schwimmbad leisten konnte zog es das Kind magisch dorthin. Bald wurde bemerkt, welches Talent unser kleines Mädchen im Wasser zeigte.
Zu gerne wäre es einem Schwimmverein beigetreten um seiner natürlichen Begabung entsprechen zu können. Davon wollten aber die Eltern des Kindes gar nichts hören, zu teuer und umständlich schien es ihnen, ihre Tochter dergestalt zu fördern. So blieb dem Mädchen nichts als wann immer es Zeit fand und genug Geld hatte das Schwimmbad zu besuchen und davon zu träumen, wie andere Kinder auch ins Schwimmtraining gehen zu können.
So wuchs es heran und wie es so oft geschieht wurde mit den Jahren der Wunsch - der Traum - professionell zu schwimmen verschüttet von dem, was wir das Leben nennen. Dieses kleine Mädchen war ich, Bea Reischenböck.
Knapp drei Jahrzehnte, zwei gescheiterte Ehen, zwei wunderbare Töchter und eine niederschmetternd, medizinische Diagnose später erinnerte ich mich wieder an die unglaubliche Freude, die ich als Kind bei der Bewegung im Wasser hatte.
Das sportliche Schwimmen, jedoch ohne Trainer und Verein, hatte ich immer wieder einmal praktiziert, nun jedoch wuchs mein Ansporn ins Unermessliche. Mit einer anfangs rasch voranschreitenden MS (Multiple Sklerose) schien das regelmäßige Abtauchen ins kühle Nass eine logische Schlußfolgerung für mich, sorgte der Auftrieb doch dafür, dass ich mein eigenes Gewicht nicht tragen musste. Außerdem konnte ich schwimmend meine Beinmuskulatur kräftigen, die unter meiner schwindenden Gehfähigkeit bereits zu leiden begann.
Rasch fand ich einen Schwimmverein, engagierte mich dort sehr und konnte trotz meines fortgeschrittenen Alters bald schon erste Medaillen und Preise erringen.
Nach einem unglücklichen Trainingsunfall, der sich eigentlich hätte vermeiden lassen sollen, begann ich an der Art und Weise wie das Training in jenem Verein gehandhabt wurde zu zweifeln. Bald wurde mir klar, was in meiner nunmehrigen Lebensstadt, die ich mir mit 19 Jahren als Plätzchen für mich auserkoren hatte, nicht vorhanden war.
Ich suchte vergeblich nach einem integrativen Schwimmverein. Das Konzept des gemeinsamen Trainings von SportlerInnen mit und ohne Beeinträchtigungen fehlte in der Schwimmlandschaft Salzburgs noch komplett. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit einer zündenden Idee entstand der Gedanke, selbst einen solchen Verein zu gründen.
Und durch die Unterstützung von Familie und Freunden wurde dieser Verein nach nicht allzu langer Zeit aus der Taufe gehoben.
Wir gaben ihm den Namen Flamingo Sportclub Salzburg - der Flamingo, der so oft auf einem Bein steht und sich
sein Leben lang immer wieder neu ausbalanciert fanden wir als Vereinszeichen gut geeignet.
Bea Reischenböck
Bild: © Sandra Paulik
So wurde der Flamingo Sportclub Salzburg 2002 gegründet und erfreut sich seither einer stetig wachsenden Mitgliederschaft.
Wir haben gemeinsam Wettkämpfe bestritten und dabei zahlreiche Platzierungen erreicht, sind gemeinsam in Österreich und im Ausland gestartet, viele Projekte wurden ins Leben gerufen und immer wieder haben wir unser Konzept überarbeitet, um sportlich auf dem Laufenden zu bleiben.
Ein großer Pool an TrainerInnen und helfenden Händen stand und steht uns stets zur Seite und nach
den vielen Jahren gemeinsamen Schwimmens möchten wir hier unsere “Meilensteine” mit unseren Mitgliedern und solchen,
die es noch werden wollen, teilen:
Zahlreiche Starts im In- und Ausland: Zürich, Ingolstadt, Brünn
2004: Int. Deutsche Meisterschaften
3x Gold in meiner Altersklasse
1x Bronze, Allgemeine Klasse
2005: Tschechische Meisterschaften:
1x Bronze, Allgemeine
Klasse
2004 - 2012
zahlreiche Österreichische Meistertitel
Drei Österreichische Rekorde sind immer noch unangetastet:
1oo Brust und 400 Freistil (2004) und 50 Freistil (2008)
Ausbildungen an der BAFL Innsbruck zum Schwimmlehrer
und der BAFL Wien zum Lehrwart
sowie etliche Übungsleiterausbildungen im Behindertensport,
eine Sportmanagement Basislizenz und eine Kampfrichterausbildung,
um dem Verein neben Eigenerfahrungen auch fundiertes Wissen weitergeben zu können.